Landwirtschaft

Seitdem die Wali in Waligoi sesshaft wurden, betrieben sie dort auch Landwirtschaft. Obwohl das Land wegen seiner langen Winter und unbeständigen Witterung nur schlecht dafür geeignet ist, ringen die Wali ihren Feldern einen wichtigen Teil ihrer Ernährung ab.

Ein Hof besteht in der Regel aus einem Langhaus und mehreren Nebengebäuden. Auf ihm leben in der Regel der Bauer, seine Frau und seine unmündigen Kinder. Sobald die Kinder des Bauern mündig werden, werden sie entweder verheiratet oder verlassen den Hof. Nur der älteste Sohn bleibt und lebt zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern dort, bis er die Nachfolge seines Vaters antritt. Neben diesen gibt es meistens einige Unfrei, die für die schweren und langwierigen Arbeiten eingesetzt werden. Diese Unfreien können entweder Sklaven sein oder die nicht erbberechtigten Kinder anderer Höfe, die eine Zeit lang als Knechte und Mägde arbeiten.

Felder werden, je nach deren Größe entweder mit Picken, Hacke und Spaten oder Pflügen, die von Thrumari oder auch Pferden gezogen werden bearbeitet. Diese Arbeit ist wegen des oftmals gefrorenen und steinigen Bodens ein mühseliges Unterfangen. Diese Felder werden, um die Ausbeute zu verbessern, mit Mist oder Algen gedüngt. Das Pflügen und Düngen der Felder gehört ebenso, wie andere schwere Arbeiten, z.B. der Holzschlag, der Abbau von Eisen und die Herstellung von Holzkohle, zu den Aufgaben der Unfreien.

Auf den Äckern wird Getreide wie Gerste, Hafer und Dinkel oder Rüben und Kohlsorten angepflanzt. Das Getreide wird mit Sicheln und Sensen geerntet und auf einem trockenen Boden gedroschen. Rüben und Kohl werden eingesammelt und in Mieten gelagert.

Zu jedem Hof gehören auch einige Weiden, auf denen Rinder, Schweine, Ziegen und Schafe gehalten werden. Auf diesen Wiesen stehen Apfel- und Birnenbäume, deren Früchte gesammelt und in Erdkellern gelagert werden. Die Milch der Tiere wird zu Käse oder gesalzenem Quark verarbeitet, die ebenfalls in den Erdkellern gelagert werden.

Da die Winter in Waligoi sehr hart sind, müssen die meisten Tiere während dieser Zeit in Ställen gehalten werden. Als Winterfutter der Weidetiere werden Heu, Laub, Eicheln und Reste von den Rüben- und Kohlackern verwendet. Allerdings werden zum Ende des Herbstes die schwächeren Tiere geschlachtet, um Futter zu sparen. Dieses Schlachtvieh wird zerlegt, gepökelt oder geräuchert und zu Würsten verarbeite und ebenfalls geräuchert.

Neben dem Großvieh halten die meisten Bauern noch Scharen von Hühnern, Enten oder Gänsen, die im Freien herumlaufen und die Menschen mit Fleisch und Eiern versorgen.

Zur Bewachung des Hofes werden oftmals Hunde eingesetzt, die den Bauern auch beim Treiben und Hüten von Tieren  unterstützen. Bevorzugt werden robuste und kräftige Hunde gehalten, die auch in der Lage sind, es mit einem Wolf oder Räuber aufzunehmen. Um mit den kleinen Nagern fertig zu werden, die sich an den gelagerten Lebensmittelen vergreifen finden sich auf jedem Hof einige Katzen.

Sofern die Höfe in der Nähe von Gewässern oder dem Meer liegen, werden die Erträge des Hofes oft durch Fischfang aufgebessert. Diese Fische werden ausgenommen, in Fässern mit Salz gepökelt oder getrocknet in Säcken aufbewahrt. Sofern die Umgebung es zulässt, bessert der Bauer seinen Lebensunterhalt auch durch die Jagd auf.

Wenn der Lebensunterhalt an einem Platz zu schwierig wird, kommt es vor, dass der Bauern mit Hab und Gut seinen Hof verlässt und sich anderswo, in noch nicht besiedelten Gegenden, ein neues Stück Land nimmt.

In gefährlichen Gegenden tun sich oft mehrere Bauern zusammen und gründen ein Dorf.

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